You live and learn – auch als Fachlehrer*in!
Junge, engagierte Fachkräfte werden überall gesucht. Der Beruf des*der Lehrer*in ist dabei keine Ausnahme und ein Einstieg in dieses wunderbare, abwechslungsreiche Tätigkeitsfeld ist heute mit den verschiedensten Hintergründen möglich.
So kann man z.B. mit der Ausbildung zum*r staatlich anerkannte*n Fremdsprachenkorrespondent*in direkt als sogenannte*r „Ein-Fach-Lehrer*in“ durchstarten, oder auch über die Staatsinstitute in Ansbach oder München eine Zusatzqualifikation zum*r Fachlehrer*in für Englisch + Nebenfach abschließen.
Auch ein Quereinstieg mit der staatlich anerkannten Ausbildung zum*r Übersetzer*in/Dolmetscher*in ist möglich, sowohl an staatlichen Regelschulen als Englisch-Lehrkraft, als auch an Berufsfachschulen und Fachakademien für Fremdsprachen. Dabei unterrichtet ihr je nach Eignung die verschiedensten Fächer: von Übersetzen, über allgemeine Sprachgrundlagen bis hin zu Dolmetschen und vielem mehr.
Neben dem rein fachlichen und intellektuellem Anreiz bietet der Beruf des*r Lehrer*in viele weitere Möglichkeiten: Man hat einen geregelten Tagesablauf, verfügt aber dennoch über viel Freiraum während der „unterrichtsfreien Zeit“. Man ist stets am Puls der Zeit, weil man den ganzen Tag mit jungen Menschen zu tun hat und man entwickelt sich persönlich nicht nur fachlich weiter, sondern erlernt im Lehrer*innen-Dasein noch viele weitere Kompetenzen, von unverzichtbaren Softskills, über effektives Zeit-Management bis hin zu souveränem Auftreten und Kommunikationsstärke.
Von der WDS-Alumna zur Fachdozentin für Englisch
Ein Erfahrungsbericht von Theresa Böhm, Jahrgang 2020
Als ich die Ausbildung zur Übersetzerin und Dolmetscherin angefangen habe, hatte ich mir über mögliche Berufsperspektiven – abseits vom Offensichtlichen – ehrlich gesagt nur nachrangig Gedanken gemacht. Die Ausbildung hat mir dann so viel Spaß gemacht und mir hat vor allem die Abwechslung und die Vielseitigkeit der Fächer so gut gefallen, dass ich dachte: Das hätte ich gern weiterhin – auch nach dem Abschluss.
Ich glaube, für den Lehrerberuf kann man sich nie hundertprozentig bereit fühlen. Da kommt dann gern mal das Imposter-Syndrom hoch, das einem sagt: „Du weißt nicht jedes Detail über die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank, du kannst nicht jedes Ereignis des amerikanischen Bürgerkriegs chronologisch aufsagen, du kannst nicht jede grammatikalische Eigenheit auf Anhieb erklären; was, wenn genau dazu jemand eine Frage hat?“ Dann ist es so. Dann sucht man die Lösung zusammen, diskutiert über mögliche Antworten und hinterfragt, was genau von dem ganzen Informationswirrwarr jetzt eigentlich relevant ist. Ich war nie wieder so gut und umfassend über das Weltgeschehen informiert wie während meiner Zeit als Lehrerin. Man wird sicherer im Auftreten, souveräner in der Kommunikation und vielleicht auch entspannter mit den Dingen, die einem das Leben so entgegenwirft. Immer, wenn man mit Menschen zu tun hat und sich mit ihnen auseinandersetzt, verändert sich die eigene Realität ein bisschen – und das im besten Sinne. Man wechselt automatisch die Perspektive, man hört zu und wird offener für andere Sichtweisen.
Und für mich das Schönste: man hat immer was zu lachen. Der Lehrerberuf hat ja nun nicht den Ruf, besonders spaßig zu sein (und ich möchte auch nicht leugnen wie anstrengend es manchmal sein kann), aber wenn man die richtigen Leute vor und um sich hat, fühlen sich Doppelstunden nicht wie Doppelstunden an.
Einziges Manko: Ich habe während meines Lehrerdaseins privat ungefähr 0,5 Bücher gelesen, weil man für den Job so viel liest und recherchiert.
Ich habe aus der Zeit wahnsinnig viel mitgenommen und eine Menge über mich und andere gelernt. Wenn ihr Spaß daran habt, anderen etwas beizubringen, immer auf dem neuesten Stand zu sein, euer Englisch kontinuierlich zu verbessern und euch selbst weiterzuentwickeln, dann: auf geht’s!
Weitere Informationen zu diesen Aufbaumöglichkeiten nach der Ausbildung an der WDS findet ihr zum Beispiel hier: